Exkurs: Begrüßungen in Thailand

Image
© Rainer Krack

Das Händeschütteln ist unter Thais nicht üblich. Die traditionelle Art des Grußes ist der Wai. Dazu werden die Handflächen wie zum Gebet aneinandergelegt. Wie hoch die Handflächen gehalten werden, ist abhängig von der Person, die gegrüßt wird. Von Ausländern wird nicht erwartet, dass sie den Wai beherrschen, im Gegenteil, es wirkt zumeist sogar lächerlich, wenn Ausländer versuchen, sich durch den Wai wie Thais zu benehmen.

Am schlimmsten ist, wenn Ausländer eindeutig niedriger gestellte Personen „waien“, also das Zimmermädchen, die Friseurin oder den Motorradtaxifahrer. Dies ist zutiefst peinlich, und der oder die „Gewaite“ wird es als unangenehm empfinden. Allerdings lassen sie sich dies nicht anmerken, um den „Waier“ nicht zu verletzen. Für Ausländer ist es ratsam, den Wai ganz zu unterlassen, denn meist geht er schief, und der Ausländer passt eh nicht ins thailändische „Kastensystem“. Hier dennoch eine kurze Erläuterung wie er unter Thais abläuft:

  • Niedriggestellte werden gegrüßt, indem sich beim Wai die Daumen etwa in Brusthöhe befinden.
  • Bei Gleichgestellten haben sich die Daumen etwa in Kinnhöhe zu befinden.
  • Höhergestellte werden durch Wai mit den Daumen in Höhe der Unterlippe gegrüßt.
  • Mönche mit den Daumen zwischen den Augenbrauen grüßen.

Der Wai wird im Allgemeinen durch ein leichtes Senken des Kopfes unterstützt: Je angesehener die Person, desto tiefer wird der Kopf gesenkt.

Wais von eindeutig niedriger Gestellten (z. B. Bettler) sollten nicht durch einen Wai erwidert werden, sondern lediglich durch ein kurzes Lächeln oder Nicken. Wird eine eindeutig niedrigere Person durch einen respektvollen Wai gegrüßt, gleicht dies einer Verhöhnung!

Exkurs aus dem Reiseführer Thailand von Rainer Krack und Tom Vater.

Passende Produkte